Ergometer vs. Heimtrainer – was ist der Unterschied?

Jannik vom HomeGym Lab

von Jannik Schubert

Für das Training – speziell das Ausdauertraining – in den eigenen 4 Wänden sind Ergometer und Heimtrainer sehr beliebt. Das Indoor-Fahrrad kommt vielen als erstes in den Kopf, wenn es um Fitnessgeräte für’s eigene Zuhause geht.

Dir werden sehr schnell die Begriffe “Ergometer” und “Heimtrainer” über den Weg gelaufen sein. Jetzt fragst du dich, was die Unterschiede sind. Ich schätze mal, deswegen bist du hier gelandet. Auf den ersten Blick wirken beide Geräte nahezu identisch. Das sind sie aber bei weitem nicht!

In diesem Ratgeber zeige ich dir, was die Unterschiede zwischen Ergometer und Heimtrainer sind und welches Gerät passender für deine Ziele ist. Ich erkläre dir noch, was du beim Kauf beachten solltest, damit du dein Geld auch bestmöglich investierst und nachher nicht enttäuscht bist.

Let’s go!

Was ist ein Ergometer?

Bevor wir zu den Unterschieden kommen, erstmal kurz zum Einstieg: was ist denn ein Ergometer eigentlich?

Ein Ergometer ist (wie der Heimtrainer) ein Standfahrrad, mit dem du deine allgemeine Fitness verbessern kannst – speziell deine Ausdauer. Das Ergometer fällt unter die europäische Norm EN 957-1/5 sowie unter die deutsche Industrienorm DIN 32932. Das heißt: Ergometer müssen diese Normen erfüllen – ein Vorteil, wenn du ein qualitativ hochwertiges Gerät kaufen willst.

Die Watt-Anzeige sowie andere Komponenten müssen geeicht sein und dürfen nur bestimmte Toleranzen aufweisen. Die erlaubten Abweichungen sind offiziell festgelegt und dürfen nicht überschritten werden.

Das Ergometer hat Funktionen, die dich dein Fitness-Level überprüfen und sogar tracken lassen. Dadurch kannst du sehr einfach deine Fortschritte überwachen. Du kannst jederzeit deinen aktuellen Trainingsstand abrufen und analysieren. Das ist schon sehr praktisch.

Ein weiterer Punkt: so gut wie alle Ergometer bieten dir verschiedene Trainingsprogramnme zu Auswahl. D.h. du kannst deine Cardio-Einheiten abwechslungsreich gestalten. So kommt keine Langeweile auf.

Die meisten medizinischen Einrichtungen (bspw. Physiotherapeuten oder Sportmediziner) und Fitness-Studios nutzen Ergometer. Gerade im Profi-Sport oder bei einer Reha sind Ergometer äußerst sinnvoll.

Was ist ein Heimtrainer?

Vom Prinzip ist ein Heimtrainer dem Ergometer sehr ähnlich. Beide Sportgeräte dienen dem Ausdauertraining und sollen dein Herz-Kreislauf-System stärken. Der Heimtrainer erfreut sich jedoch etwas größerer Beliebtheit.

Mit dem Heimtrainer – ebenfalls ein Standfahrrad – kannst du genauso gut deine Ausdauer trainieren und dich fit halten. Egal ob zwischendurch eine kleine 15 min Session oder eine längere Cardio-Einheit über 60 min. Der Heimtrainer bietet dir alles, was du brauchst.

Auch der Heimtrainer unterliegt einer Norm. Nämlich der deutschen Industrienorm DIN 32932 B. Hier muss bspw. die Schwungmasse mind. 5 kg betragen und der Tretwiderstand verstellbar sein.

Beim Heimtrainer trittst du gegen einen magnetischen Widerstand. Dabei wird der Widerstand geringer je schneller du trittst.

Kommen wir nun zu den wesentlichen Unterschieden zwischen beiden Geräten.

Der Vergleich: Unterschiede zwischen Ergometer & Heimtrainer

Technische Unterschiede

Ergometer

Das Ergometer hat einen Bordcomputer, mit dem du verschiedenste Parameter erfassen und überwachen kannst. Es lässt sich somit z. B. deine Herzfrequenz oder Kalorienverbrauch erfassen. Die Leistung (bzw. den Widerstand) kannst du sehr genau mit der Watt-Anzahl steuern.

Die Leistung, die ein Ergometer erbringen kann geht meist bis zu 400 Watt. Ein paar Geräte schaffen sogar bis zu 600 Watt. Viele trainieren bei einer Leistung von ca. 200 – 250 Watt – das ist schon völlig ausreichend.

Die Watt-Stufen werden beim Ergometer über den Bordcomputer und das Display gesteuert. Das bietet eine sehr genau Einstellungsmöglichkeit. Hier wird über eine elektronische Magnetbremse gesteuert.

Heimtrainer

Der Heimtrainer dagegen hat i.d.R. keinen Bordcomputer über den du Vitalparameter erfassen kannst. Den Widerstand stellst du manuell über ein Stellrad ein. So kannst du stufenweise die Schwierigkeit erhöhen. Das Schwungrad arbeitet meist magnetisch (und seltener elektronisch). Der maximale Widerstand ist geringer als beim Ergometer.

Die Technik ist ein wenig “simpler” und die Leistung etwas geringer als beim Ergometer. Außerdem kannst du den Widerstand nicht so genau einstellen. Dadurch ist der Heimtrainer teilweise deutlich günstiger in der Anschaffung.

Ein Heimtrainer ist – wie der Name schon vermuten lässt – nur für den heimischen Gebrauch ausgelegt. Gehst du ins Fitnessstudio, findest du dort nur Ergometer zum Trainieren.

Mehr zu den Preisunterschieden erfährst du jetzt.

Preisliche Unterschiede

Ergometer

Das Ergometer ist ein semi-professionelles Sportgerät. Mit all den hilfreichen Funktionen und der elektronischen Widerstandstechnik ist es teilweise deutlich teurer als ein Heimtrainer. Natürlich gibt es die Ergometer auch schon sehr günstig – ich würde dir aber raten etwas mehr auszugeben.

Richtig gute Ergometer mit hochwertiger Verarbeitung bekommst du für ca. 350 – 500 €. Wie gesagt, es geht auch günstiger. Allerdings solltest du dann qualitativ nicht “zu viel” erwarten.

Es gibt auch High-End Bikes für 1000 – 1500 €. Im privaten Bereich braucht es das ehrlich gesagt nicht.

Heimtrainer

Heimtrainer sind generell etwas günstiger in der Anschaffung. Daher fällt die Wahl auch meist auf den Heimtrainer. Du bekommst sie schon für rund 200 € – wohlgemerkt nicht das günstigste Modell. Auch hier gibt’s nach oben natürlich keine Grenze. Premium-Geräte liegen bei knapp 400 € und mehr.

Für einen Heimtrainer finde ich den Preis von ca. 200 – 300 € völlig ausreichend und würde ehrlich gesagt auch nicht mehr ausgeben.

Vorteile und Nachteile beim Ergometer

Die wesentlichen Vorteile eines Ergometers für dein Training:

  • Vitalparameter, wie Herzfrequenz und Kalorienverbrauch messbar
  • Trainingsdaten können gespeichert werden → Fortschritte sind nachvollziehbar
  • Widerstand sehr genau und stufenlos einstellbar über Watt-Anzahl
  • Inkl. Bordcomputer (mehr Einstellungsmöglichkeiten)
  • Trainingsprogramme

Die Nachteile eines Ergometers:

  • Im Vergleich etwas teurer als Heimtrainer
  • Etwas “komplexere” Handhabung am Display

Vorteile und Nachteile beim Heimtrainer

Die wesentlichen Vorteile eines Heimtrainers:

  • Günstiger Anschaffungspreis
  • Einfache Handhabung
  • Auf die Grundfunktionen reduziert
  • Ideal für Trainingseinsteiger

Die Nachteile eines Heimtrainers:

  • Widerstand nur manuell und nicht stufenlos einstellbar
  • Trainingsdaten können nicht erfasst und gespeichert werden
  • Nur “moderate” Schwierigkeit bei maximalem Widerstand

Welches Gerät ist besser für mich geeignet?

Das kommt ganz auf deine persönlichen Anforderungen an. Willst du daheim intensiv Sport treiben und dich (gelegentlich) so richtig auspowern, empfehle ich dir ganz klar das Ergometer. Hier hast du einfach viel bessere (und feinere) Einstellungsmöglichkeiten sowie eine höhere Leistung.

Natürlich kannst du auch ganz “easy” vor dich hin treten. Willst du aber richtig reinhauen, bist du beim Ergometer deutlich besser aufgehoben. Außerdem kannst du deine Trainingsdaten erfassen und teilweise auch verschiedene Programme auswählen – beugt Langeweile vor.

Reicht dir dagegen ein leichtes Ausdauertraining, um ein paar Pfunde zu verlieren oder dich fit zu halten, tut’s auch der Heimtrainer. Mit ihm hast du ein kostengünstiges Gerät für deinen Home Gym Alltag. Allerdings kannst du beim Heimtrainer i.d.R. keine Programme auswählen oder Leistungsdaten tracken.

Zum Aufwärmen vor deinem Training ist der Heimtrainer auch bestens geeignet.

Fazit – Ergometer vs. Heimtrainer

Fassen wir noch einmal kurz zusammen:

Das Ergometer ist ein Sportgerät mit dem du deine Ausdauer trainieren und dein Herz-Kreislauf-System stärken kannst. Es wird über einen Bordcomputer gesteuert und der Widerstand stufenlos über Watt eingestellt. Trainingsdaten wie Herzfrequenz und Kalorienverbrauch werden bei Bedarf beim Training erfasst – sehr cool zum tracken deiner Fortschritte.

Der Heimtrainer ist ein wenig “einfacher” gestrickt. Er verfügt über die grundlegenden Funktionen für ein leichtes Ausdauertraining. Den Widerstand kannst du über ein Stellrad manuell einstellen. Er ist vor allem für diejenigen geeignet, die ein moderates Fitnesstraining durchführen wollen. Der größte Vorteil: er ist günstiger als das Ergometer.

Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Unter deinem neuen Ausdauer-Gerät sollte unbedingt eine Bodenschutzmatte liegen! Was dir das bringt und worauf du achten musst, erfährst du im Ratgeber Home Gym Boden.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einem Heimtrainer und einem Ergometer?

Beim Heimtrainer regelst du den Widerstand über ein Stellrad in verschiedenen Stufen. Beim Ergometer dagegen kannst du den Widerstand stufenlos über den Bordcomputer ändern – in Watt. Das Ergometer kann auch Daten, wie Herzfrequenz und Kalorienverbrauch erfassen.

Was ist besser zum Ausdauertraining geeignet?

Theoretisch kannst du sowohl mit Heimtrainer als auch mit Ergometer deine Ausdauer trainieren. Das Ergometer hat jedoch eine größere Maximalleistung – bis zu 600 Watt sind möglich. D.h. du kannst sehr viel mehr “Gas” geben. Der Heimtrainer ist eher für leichteres Training gedacht.

Was ist besser: Fahrrad oder Ergometer?

Das ist Geschmackssache. Wenn du lieber an der frischen Luft fährst und den Fahrtwind liebst, ist das Fahrrad dein Freund. Willst du daheim auf die Schnelle gezielt deine Ausdauer trainieren ohne das Haus zu verlassen, bist du mit dem Ergometer bestens bedient. Bei beiden Varianten verbesserst du deine Fitness und stärkst das Herz-Kreislauf-System.


Jannik vom HomeGym Lab

Artikel von

Jannik Schubert

Hi, ich bin Jannik, Gründer des HomeGym Labs. Mit dem Kraftsport habe ich vor über 14 Jahren angefangen und seitdem nicht mehr aufgehört. Ich trainiere abwechselnd im Fitnessstudio und in meinem kleinen Home Gym. Meiner Leidenschaft für das Thema Fitness und Ernährung gehe ich hier auf HomeGym Lab nach.


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